Workshop „Mädchen in der HTL“ mit Sprungbrett

Starke Ideen unserer Schülerinnen

Am 16. Juni 2025 fand an unserer Schule ein ganz besonderer Workshop statt, der sich gezielt an uns Schülerinnen der HTL richtete, organisiert vom Verein Sprungbrett. Ziel dieses Workshops war es, einen geschützten Raum zu schaffen, in dem wir offen über unsere individuellen Erfahrungen, Herausforderungen und Wünsche im Zusammenhang mit unserer schulischen und persönlichen Entwicklung sprechen konnten.

Bereits zu Beginn war spürbar, dass hier ein besonderer Rahmen geschaffen wurde: Eine Atmosphäre des gegenseitigen Respekts, des Zuhörens und der Wertschätzung ermöglichte es uns, ehrlich und ungefiltert über das zu sprechen, was uns bewegt. Gemeinsam reflektierten wir, wie unser Weg an die HTL begonnen hat – welche Erwartungen wir hatten, mit welchen Hürden wir konfrontiert wurden, wer uns auf diesem Weg unterstützt hat und was uns geholfen hat, dranzubleiben.

Ein besonders kreativer Teil des Workshops war die Gruppenarbeit, in der wir unsere ganz persönlichen Werdegänge zeichnerisch darstellten. Diese Zeichnungen waren nicht nur bunt und individuell, sondern erzählten auch Geschichten von Mut, Zweifeln, Entschlossenheit und Stolz. Sie machten sichtbar, was oft im Alltag untergeht: wie viel jede einzelne von uns schon geleistet hat und wie unterschiedlich, aber auch wie ähnlich unsere Wege verlaufen sind.

Der Austausch untereinander war für viele von uns besonders wertvoll. Es wurde deutlich, dass wir mit unseren Erfahrungen nicht alleine sind – dass viele von uns ähnliche Situationen erlebt haben, mit ähnlichen Vorurteilen oder Unsicherheiten konfrontiert waren. Zu wissen, dass andere Ähnliches durchgemacht haben, stärkte das Gefühl von Zusammenhalt und Solidarität.

Ein zentrales Thema, das sich durch viele Beiträge zog, war der Wunsch nach mehr Respekt, Empathie und Bewusstsein im Schulalltag – sowohl seitens der Lehrpersonen, als auch im Umgang mit Mitschülern. Viele von uns wünschen sich eine Lernumgebung, in der stereotype Rollenbilder hinterfragt werden, in der auf unterschwellige Kommentare sensibel reagiert wird und in der weibliche Vorbilder im technischen Bereich präsenter sind. Außerdem wurden wir gefragt, was wir ändern würden, wären wir Direktorinnen der HTL Donaustadt.

Auch alltägliche Herausforderungen – wie das Gefühl, sich ständig beweisen zu müssen, das Fehlen von Gleichgesinnten oder das Bedürfnis nach Sichtbarkeit – wurden offen angesprochen. Gleichzeitig war es ermutigend zu sehen, wie viel Potenzial, Selbstbewusstsein und gegenseitige Unterstützung in unserer Gruppe steckt. Der Workshop hat gezeigt, wie wichtig solche Räume des Austauschs und der Reflexion sind – nicht nur zur Verarbeitung von Erfahrungen, sondern auch zur Stärkung unseres Selbstbilds und unserer Gemeinschaft.

Abschließend möchten wir ein großes Dankeschön an das Team von Sprungbrett aussprechen – für die feinfühlige Moderation, die inspirierenden Impulse und die Möglichkeit, diesen Workshop zu erleben. Es war eine bereichernde Erfahrung, die hoffentlich langfristige Wirkung zeigt – in uns und in unserem schulischen Umfeld.

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